
Das ändert sich für Unternehmen
Neue Regelungen der KI-VO ab Februar 2025
Nun wird es also ernst. Mit dem 02. Februar 2025 sind die ersten Maßnahmen der europäischen KI-Verordnung in Kraft getreten. Insbesondere das Verbot bestimmter KI-Praktiken und die KI-Kompetenz-Pflicht werden nun erstmalig durchgesetzt. Bei Verstößen drohen Strafen in Höhe von bis zu 35 Mio. € oder 7% des weltweiten Jahresumsatzes.
Wir zeigen dir, wie du die neuen Regeln korrekt umsetzt und die hohe Strafen vermeidest!
Was ist die EU KI-Verordnung (AI-Act)?
Der AI-Act ist eine Verordnung der europäischen Union, die am 01. August 2024 in Kraft trat. Er zielt darauf ab, einen rechtlichen Rahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu schaffen, Grundrechte der EU-Bürger zu schützen, verbindliche Standards zu schaffen und Risiken in der Nutzung zu minimieren. Die einzelnen Regeln und Verbote finden schrittweise bis August 2027 Anwendung.
Mehr Infos zur KI-Verordnung ->Was ist eine KI?
Ein System gilt als KI, wenn es folgende Kriterien erfüllt.
- Wird von einer Maschine betrieben
- Kann Arbeitsschritte selbstständig erledigen
- Kann aus Erfahrungen lernen
- Produziert Ergebnisse, die unsere Welt beeinflussen (digital oder real)
Wie erkenne ich, ob ich eine KI im Sinne der EU KI-Verordnung nutze?
Wenn dein System selbstständig Aufgaben erledigt, die üblicherweise ein Mensch ausführen würde, und dabei aus Erfahrungen lernen kann, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine KI im Sinne der Verordnung. Dazu gehören z.B. ChatGPT und Microsoft CoPilot, aber auch Systeme wie Adobe Photoshop, die KI-Funktionen enthalten.
Welche Regeln sind am 02. Februar in Kraft getreten?
Es gibt 2 große Bereiche des AI-Act die seit dem 02. Februar Anwendung finden. Das Verbot bestimmter KI-Systeme und -Praktiken und die Verpflichtung der Unternehmen KI-Kompetenz aufzubauen.
Verbotene KI-Praktiken
Die Verordnung verbietet bestimmte KI-Praktiken, die als besonders riskant oder schädlich eingestuft werden
- Systeme zur Bewertung des sozialen Verhaltens (Social Scoring)
- KI-gestützte Emotionserkennung am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen
- Manipulative KI-Systeme, die betrügerische Techniken anwenden, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen
- KI-Systeme, die die Schwächen bestimmter Gruppen ausnutzen, wie z.B. automatisierte "Robo-Calls" zum Betrug älterer Menschen
- KI-Systeme mit manipulativen und täuschenden Techniken
KI-Kompetenz-Pflicht
Ein weiterer zentraler Punkt der Verordnung ist die Verpflichtung zur KI-Kompetenz.
- Unternehmen und Organisationen, die KI-Systeme anbieten oder einsetzen, müssen sicherstellen, dass ihr Personal über ein "ausreichendes Maß an KI-Kompetenz" verfügt
- Dies betrifft alle Mitarbeitenden, die mit KI-Systemen arbeiten
- Die KI-Kompetenz umfasst technisches Wissen, Risikobewusstsein sowie rechtliches und ethisches Verständnis im praktischen Umgang mit KI
Unzureichend geschulte Mitarbeitende erhöhen das Risiko von Fehlentscheidungen im Umgang mit KI-Systemen. Dies kann zu Datenschutzverletzungen, urheberrechtlichen Problemen oder anderen rechtlichen Komplikationen führen.
Finde jetzt passende Schulungen ->Was muss ich tun um die Regelungen einzuhalten?
Um die neuen Regelungen einzuhalten, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen.
- Überprüfe bereits eingesetzte oder geplanter KI - Systeme auf verbotene Praktiken
- Identifiziere die Mitarbeitenden, die mit KI - Systemen arbeiten, und Ermittle den Schulungsbedarf
- Erstelle einen Schulungsplan für KI - Kompetenz
- Implementiere einen Verhaltenskodex für den Umgang mit KI(sog.KI - Richtlinie)
- Ernenne einen KI - Beauftragten zur Koordination der erforderlichen Maßnahmen
Wie geht es weiter?
Die aktuellen Regelungen sind erst der Anfang. Ab August 2026 folgen weitere Verschärfungen, darunter verpflichtende Kennzeichnung KI-generierter-Inhalte, erweiterte Transparenzpflichten und strengere Kontrollen. Die gute Nachricht ist: Die in Deutschland zuständige Behörde, die Bundesnetzagentur hat bisher noch keine Ressourcen für die Kontrolle zur Verfügung. Wie die Durchsetzung schlussendlich aussieht bleibt abzuwarten
Der Autor

Fabian Rittmeier
KI-Experte
Fabian ist Unternehmer und Experte für den praxisorientierten Einsatz von KI in mittelständischen Unternehmen.
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